Frankfurt, 16. Februar 2006. Die Sektkellerei Schloss Wachenheim AG ist weiter auf Erfolgs- und Wachstumskurs. Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahrs 2005/06 (1.7. bis 31.12.2005) konnte der weltweit führende Sekt- und Schaumweinhersteller (Jahresproduktion mehr als 200 Mio. Flaschen) Umsatz und Rendite erneut deutlich steigern. So wuchs der Konzernumsatz um 3,2 Prozent auf 203,2 Mio. Euro nach 196,8 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das Konzernergebnis (EBIT) verbesserte sich um 16,7 Prozent auf 17,5 (15,0) Mio. Euro. Der Konzernjahresüberschuss legte um 24,2 Prozent auf 10,9 (8,7) Mio. Euro zu.
EU-Beitrittsländer bleiben Wachstumsmotor „Die positive Halbjahresbilanz ist das Ergebnis unserer langfristigen Strategie, die auf der Erschließung neuer Märkte im europäischen Ausland und der Entwicklung innovativer Trend- und Wellnessgetränke beruht“, sagte Vorstandsvorsitzender Nick Reh am Donnerstag vor Journalisten in Frankfurt. „Die stärksten Wachstumsimpulse für unser Unternehmen kommen weiterhin aus den Ländern des ehemaligen Ostblocks, wo wir mittlerweile eine führende Marktposition einnehmen.“ Der Teilkonzern Ambra, der das Geschäft in Polen, Tschechien, der Slowakei, Rumänien und den anderen ost- und mittelosteuropäischen Staaten bündelt, entwickle sich ausgezeichnet und gebe besonders seit dem Börsengang im Juni 2005 dem gesamten Unternehmen einen kräftigen Schub.
Im Gesamtjahr deutliches Ertragsplus geplant Für das Geschäftsjahr 2005/2006, das am 30.6. endet, kündigte der Vorstandschef ein Umsatzplus von 5,6 Prozent auf 354,0 Mio. Euro an (nach 335,1 Mio. Euro in der Vorjahresperiode). Auch beim Ertrag ist ein kräftiger Zuwachs geplant. So soll das Konzernergebnis (EBIT) um 8,0 Prozent auf 18,9 (17,5) Mio. Euro steigen. Der Konzern-Jahresüberschuss wird sich laut Planung um 13,7 Prozent auf 9,5 (8,3) Mio. Euro erhöhen.
Aktienkurs entwickelt sich sehr gut Die ausgezeichnete Geschäftsentwicklung der Sektkellerei Schloss Wachenheim AG wird von der Börse honoriert. Im zurückliegenden Geschäftsjahr, also zwischen 30. Juni 2004 und 30. Juni 2005, stieg der Börsenkurs um mehr als 32 Prozent von 7,45 Euro auf 9,87 Euro. Am 14. Februar 2006 notierte die Aktie bei 10,25 Euro (Eröffnungskurs).
Inland: Wellness-Welle fördert Absatz von Lifestyle-Drinks Die Deutschen konsumieren im Schnitt pro Jahr 3,8 Liter Schaumwein und sind damit „Weltmeister im Sekttrinken“. Verbrauchswerte von mehr als fünf Litern pro Kopf, wie es sie noch Mitte der 90er Jahre gab, gehören allerdings der Vergangenheit an.
Im stagnierenden Inlandsmarkt setzt die Sektkellerei Schloss Wachenheim auf eine Doppelstrategie: Zum einen stärkt das Unternehmen seine Traditionsmarken wie Faber, Feist Riesling, Belmont, Schloss Wachenheim oder Nymphenburg. „Sekt ist ein hochwertiges Getränk für festliche Anlässe und darf nicht billig verramscht werden“, sagte der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Uwe Moll. „Auch viele Verbraucher haben den Geiz satt und sind zunehmend bereit, für Qualität aus einheimischer Produktion auch einen angemessenen Preis zu bezahlen.“
Light live – Die Party-Alternative ohne Alkohol Zum anderen forciert das Unternehmen die Entwicklung alternativer Lifestyle-Getränke, um bei stagnierendem Sektabsatz neue Umsatzquellen zu erschließen. „Unsere Marke ‚Light live alkoholfrei’ wird unter Fitness-bewussten Verbrauchern immer beliebter“, erläuterte Moll. Allein im Jahr 2005 sei der Absatz der alkoholfreien Alternative zu Sekt um 22 Prozent auf rund 3,4 Mio. Flaschen (0,75 Liter) gestiegen. Im laufenden Jahr wird der Verkauf von vier Mio. Flaschen (plus 18 Prozent) angepeilt. „Wir haben als erste in unserer Branche den Trend zu neuen modernen Getränken erkannt und sind dadurch heute im Marktsegment alkoholfreier Sekt und Wein fast konkurrenzlos“, betonte der Marketing- und Vertriebsvorstand Moll.
Kinder feiern gerne mit Robby Bubble Auch das alkoholfreie Partygetränk Robby Bubble hat eine Alleinstellung in den Supermärkten und ist bei Kindern außerordentlich beliebt. Im Jahr 2005 verkauften sich fast sieben Millionen Flaschen (0,75 Liter), in diesem Jahr will das Unternehmen 8,5 Mio. Flaschen Robby Bubble (plus 21 Prozent) verkaufen.
„Die Getränke außerhalb des traditionellen Sektgeschäfts machen bereits 40 Prozent unseres Inlandsumsatzes aus und entwickeln sich auch immer mehr zum Motor unseres Exportgeschäfts“, sagte Uwe Moll. Dank der großen Nachfrage im Ausland – darunter in Großbritannien, den USA und Skandinavien – habe sich bei den deutschen Gesellschaften der Wachenheim-Gruppe der Exportanteil auf 13 Prozent erhöht.
Moll kündigte für 2006 eine Reihe von weiteren innovativen Getränken an. Einige davon werde das Unternehmen bereits im März auf der Weinmesse Prowein in Düsseldorf vorstellen. „Wir glauben, dass wir damit einmal mehr den Nerv vieler Verbraucher treffen werden“, sagte Moll.
Führender Weinanbieter in Osteuropa Der seit Juni vergangenen Jahres an der Warschauer Börse gelistete Teilkonzern Ambra hat sich in den vergangenen Jahren zum führenden Hersteller, Importeur und Distributeur von Schaumwein und Wein in Mittel- und Osteuropa entwickelt. Die Ambra-Gruppe besitzt mehr als 50 Marken und vertreibt pro Jahr 46 Mio. Flaschen Sekt, Wein, Wermut und alkoholfreie Getränke aus eigener Produktion. Darüber hinaus werden 10 Mio. Flaschen von internationalen Markenherstellern importiert und vertrieben. Eigene Produktionsstätten betreibt Ambra in Polen, Tschechien und Rumänien. Die Getränke werden mit großem Erfolg in die meisten Länder Ost- und Mitteleuropas exportiert.
In Polen mit seinen 38,6 Mio. Einwohnern deckt Ambra bereits heute 51 Prozent des Schaumweinmarkts und 28 Prozent des gesamten Weinmarkts (Wein, Schaumwein, Wermut) ab. Ambra vertreibt die drei führenden polnischen Sektmarken Cin&Cin Spumante, Dorato und Igristoje, den beliebtesten Wermut Cin&Cin, den meistverkauften Wein Fresco und das führende Kinderpartygetränk Piccolo.
In Tschechien und Rumänien ist Ambra die Nummer zwei bei Schaumwein, in Tschechien auch Nummer zwei bei Weinen und Wermut. „Diese Erfolgsgeschichte werden wir fortschreiben“, erklärte Vorstandschef Nick Reh. Der Konzern verfüge über ausreichend Mittel, um den Erwerb weiterer Firmen, Beteiligungen und Marken zu finanzieren. Im Fokus der weiteren Expansion stünden in den kommenden Jahren der Ausbau der Marktanteile in Polen, Rumänien und Tschechien sowie die Erschließung der Märkte Ungarn, Bulgarien und Russland.
Starke Marktposition in Frankreich In Frankreich, dem Mutterland des Schaumweins, verkauft die 100-prozentige Wachenheim-Tochter CEVIM pro Jahr 75,5 Mio. Flaschen Sekt und Schaumwein und hält damit einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent. Um den Verkauf von führenden Marken wie Charles Volner, Opéra, Muscador und Veuve Amiot weiter zu erhöhen, hat der Konzern seine Vertriebsstrukturen reorganisiert. Der eigene Außendienst wurde verkleinert und die Firma Bardinet mit dem Vertrieb der CEVIM-Marken beauftragt. „Bardinet ist eine der leistungsfähigsten und effektivsten Vertriebsorganisationen der Branche in ganz Frankreich“, begründete Uwe Moll den Schritt. Bei einer erfolgreichen Kooperation mit Bardinet werde erwogen, in zwei bis drei Jahren ein Gemeinschaftsunternehmen zu gründen.
Großes Wachstumspotenzial im Ausland Teil der Langfrist-Strategie des Wachenheim-Konzerns ist es, den Auslandsanteil systematisch zu erhöhen. Wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr 2004/2005 noch je 50 Prozent des Umsatzes in Deutschland und im Ausland erzielt, soll der Auslandsanteil im laufenden Geschäftsjahr auf 52 Prozent steigen. „Im Geschäftsjahr 2007/08 werden wir bereits 70 bis 75 Prozent des Umsatzes in den Auslandsmärkten erwirtschaften“, kündigte der Vorstandsvorsitzende Reh an.
Der Konzern beschäftigt derzeit rund 900 Mitarbeiter, von denen fast zwei Drittel (567) im Ausland tätig sind.